Einschleifung im Bereich der Grümpentalbrücke
Wir haben Anfang 2015 mit einer Rund-E-Mail und einer Pressemitteilung den Vorschlag für diese offensichtlich recht günstige Variante erneut in die Diskussion eingeworfen, nachdem dies durch andere vor einigen Jahren bereits schon einmal erfolgte. Diese Variante hat nichts mehr mit den Planungen eines vollwertigen Bahnkreuzes Anfang der 1990er Jahre zu tun. Es geht nun in erster Linie um eine einseitige Einschleifung in Richtung Eisfeld->Hildburghausen->Grimmenthal->Meiningen/Bad Salzungen/Suhl/Schweinfurt->Eisenach/Erfurt/Würzburg.
Es gibt hierfür zwei (Unter-)Varianten: Einmal mittels eines aufwändigen Tunnels am Nordende der Grümpentalbrücke, wobei nach Schalkau ein sehr hoher Höhenunterschied zu überwinden wäre. Zum anderen eine Einschleifung am Südende der Grümpentalbrücke, also am Nordende des Tunnels Müß, wo die ICE-Gleise eine deutliche Neigung besitzen, in Richtung Rauenstein. Der zu überwindende Höhenunterschied beträgt bei dieser Variante nur wenige Meter.
Für beide dieser (Unter-)Varianten gibt es drei gemeinsame Probleme: Durch ICE-Tunnel mit einer Länge von mehr als 1000m dürfen keine Dieselloks oder -triebwagen fahren. Hier wäre der Tunnel Reitersberg also für Dieselbetrieb ein unüberwindbares Problem. Außerdem müssen die Waggons für derartige Tunnel geeignet sein und die Loks oder die Triebwagen mit dem neuen elektronischen Leitsystem ausgestattet sein. Um eine kostenintensive Elektrifizierung der Strecke von Eisenach bis zur Einschleifung zu vermeiden, müsste also ein Lokwechsel erfolgen. Hierfür würde sich bei der südlicheren (Unter-)Variante der Kopfbahnhof Rauenstein sehr gut anbieten. Der Lückenschluss wäre mit nur ingesamt etwa 1,5km Neubaustrecke realisiert. Der Fahrzeitverlust im Vergleich zur Reaktivierung der Werrabahn läge im Bereich von maximal wenigen Minuten. Schalkau und Rauenstein, und damit auch die Süd-Thüringen-Bahn, würden zusätzlich von dieser Lösung profitieren. Ob die Neigung der ICE-Gleise zwischen Nordportal Tunnel Müß und Südende der Grümpentalbrücke ein unlösbares Problem darstellt, müßte von Experten geklärt werden. Eine Eintaktung eines maximal stündlichen Zugpaares auf die etwa nur 10km der Mitnutzung der ICE-Neubaustrecke sollte realisierbar sein. Dieses Problem könnte noch durch ein drittes Gleis im Bereich zwischen Rödental und Dörfles-Esbach, also einen früheren Start der Einschleifung nach Coburg, etwas entschärft werden.
Update/Aktueller Hinweis:
Wir verfolgen diesen Vorschlag mittlerweile aus verschiedenen Gründen nicht mehr. Insbesondere ist die Querneigung der Gleise im Bereich der möglichen Einschleifung in die ICE-Neubaustrecke wohl zu hoch. Zum anderen würden Loks mit ETCS-Unterstützung benötigt werden.